Top Tipps für XXL-Gewässer - Matthias Lange

06.10.2022

Lakes Advanced

Matthias Lange lebt im Osten der Republik und ist anglerisch an riesigen Binnenmeeren beheimatet. In diesem Artikel gibt er die wichtigsten Tipps weiter, um an dieser Gewässerkategorie erfolgreich zu sein.

Boot und Motorisierung

Als erstes ist ein großes Schlauchboot zwischen 3 - 4 Metern Länge aus meiner Sicht erforderlich. Am besten eine Big Catch Variante - diese sind deutlich breiter als die Standard-Boote auf dem Markt.

Das gibt eine gewisse Sicherheit und Stabilität, denn diese ist extrem wichtig, gerade bei starke Winden und oftmals unberechenbaren Wettereinflüssen! Zudem hat man in einem großen Boot genügend Platz für alle Utensilien und auch das Moven der Plätze wird zum Kinderspiel.

Für die wirklich riesigen Seen führt an einem leistungsstarken Benzinmotor kein Weg vorbei, insofern dieser erlaubt ist. Wenn man z.B. starke Winde hat, gelangen Elektromotoren schnell an ihre Grenzen. Auch zum legen der Ruten, um schneller zum Fisch zu kommen und für Location ist ein Verbrenner sehr wichtig, denn man muss teilweise viele Kilometer an Strecke zurücklegen.

Ein traumhafter Spiegler vor nicht enden wollender Wasserfläche - Abenteuer pur!

Utensilien zur Location:

Zur ordentlichen Location kann ich ein gutes Echolot wärmstens empfehlen, am Besten mit 3D-Funktion, außerdem eine Polbriile, einen Groundtester, Unterwasserkamera und ein Aquascope, denn Location an den großen Gewässern ist das A und O. Es kostet viel Zeit und Disziplin die richtigen Bereiche ausfindig zu machen, diese Zeit ist aber bestens investiert.

Eine Unterwasserkamera ermöglicht mir tiefe Einblicke in aasjeweilige Gewässer.

Den richtigen Spot finden

Ich halte immerzu Ausschau nach frischen Fraßlöchern und suche Bereiche aus, in denen viel Kraut vorhanden ist, denn dort werden sich immer Karpfen aufhalten, um Nahrung zu suchen. Auch Bereiche wo es von flachen Wasser ins tiefe Wasser übergeht sind sehr interessant. Sehr vielversprechend sind auch Bereiche, die vom harten zum weichen Untergrund übergehen, dort sammelt sich fast immer Nahrung an und das wissen die Karpfen nur zu gut.

Ist der Spot richtig gewählt...

...stehen die Chancen auf wilde und urige Fische nicht schlecht!

Ich benutze ausschließlich 4er Haken als X-Variante und schwere Bleie ab 170g aufwärts, damit bei Sturm auch alles auf Distanz und am Platz liegen bleibt.

Starkes Material und Endtackle sind extrem wichtig

Ich benutze ausschließlich 4er Haken als X-Variante und schwere Bleie ab 170g aufwärts, damit bei Sturm auch alles auf Distanz und am Platz liegen bleibt. Monofile 0,55-0,60er Snagleader und geflochtene Hauptschnüre mit denen ich min. 500 Meter auf die Rollen bekomme sind ebenfalls immer mit dabei. Ein hilfreiches Gadget sind außerdem Absenkbleie, um die Schnur auf den Grund zu bekommen. Denn an den großen Seen ihr muss man immer mit Bootsverkehr und eventuell Raubfischanglern rechnen.

Große, harte Hakenköder sind eine gute Wahl, sie überstehen Weißfischattacken problemlos.

Volles Vertrauen in dieses Vorfachmaterial - Kamo in 30lb Tragkraft.

Dieser Schuppi aus einem mehrere hundert Hektar großen Natursee kann sich sehen lassen und ist Lohn der Mühen.

Futter

Ich schwöre auf gutes verdauliches Futter in verschiedenen Größen und setze auch an großen Seen Boilies gezielt ein. Es gibt Phasen, beispielsweise im Frühjahr, wo kleine Fallen ausreichen, um tolle Karpfen zu fangen. Geht es mehr in Richtung Herbst, erhöhe ich die Futtermenge und passe sie meinen aktuellen Fangergebnissen an. Nicht immer sind extreme Futtermengen von Nöten.

Meine Hookbaits am Haar sind mir extrem wichtig, denn ich will meine Montagen auch mal länger liegen lassen können und da muss der Köder einfach resistent gegen Weißfische sein.

Ich schwöre auf gutes verdauliches Futter in verschiedenen Größen.

Ich setze im zeitigen Frühjahr auf Farbe - Pop Ups oder bunte Schneemänner sind dann ideal!

Große XXL-Seen sind für mich das i-Tüpfelchen in meiner Angelei und mit ein wenig Taktik und Methode ist es auch an dieser Kategorie Gewässer nicht unmöglich Karpfen zu fangen. Ich hoffe ich konnte Euch mit meinen Tipps ein Stück näher zu Eurem Traumfisch aus einem Monstersee bringen.

Matthias Lange