
Sommer und das Norton Nailer Rig
03.11.2025
Thomas Müller nimmt uns regelmäßig mit ans Wasser und berichtet von seinen Erfolgen, seinen Niederlagen und den gewonnenen Erkenntnissen. Wir starten im Sommer 2025 und werfen einen Blick auf das Norton Nailer Rig.
Wenn ich an meine vergangenen Sommer denke, erinnere ich mich an laufende Futterplätze, wenig Angeldruck und viel Publikumsverkehr. Doch in diesem Jahr wollte ich es anders angehen. Durch unseren ersten Nachwuchs wollte ich mehr Zeit mit der Familie verbringen und weniger Zeit in Vorbereitungen stecken oder zu unproduktiven Zeiten am Wasser sein – natürlich ohne auf Erfolge und meine wöchentliche Nacht unter der Woche am Wasser zu verzichten.
Wenig Aufwand, guter Ertrag
Gesagt, getan. So starte ich Ende Mai bei sommerlichen Temperaturen um 21:00 Uhr in Richtung See. Endlich ist es noch hell, wenn ich am Wasser ankomme. Lange habe ich im Dunkeln aufgebaut und im Dunkeln abgebaut – das hat vorerst ein Ende. Ich nutze die Dämmerung, um Fische ausfindig zu machen und angle dann gezielt dort, wo sie sich zeigen. Zu meiner Verwunderung sind unter der Woche drei Angler am See. Das stört mich aber nicht, denn keine fünf Minuten nach meiner Ankunft sehe ich zwei Fische genau an der Stelle, die am weitesten vom Parkplatz entfernt ist. Aber sie ist frei. „Stelle“ ist vielleicht übertrieben, eigentlich muss ich mitten im Gehölz und Schlamm aufbauen, um die Spots zu befischen, an denen sich die Fische zeigten. Aber das ist es mir wert. Als ich um 22:30 Uhr endlich am Angelplatz ankomme, muss ich nur noch meine vorbeköderten Rigs einhängen und mit einem Unterhandwurf die Ruten dort platzieren, wo ich die Fische gesehen habe.
Bei solchen Aktionen setze ich gerne auf farbige Akzente als Hakenköder. Ich starte mit einem 14er Boilie, gesoakt in Liquid und Buttersäure, getoppt mit einem weißen Pop-Up-Maiskorn auf der ersten Rute. Auf Rute zwei und drei setze ich auf einen knallig gelben und einen ausgewaschenen pinken Pop-Up am Hinged Stiff Rig. Beim Futter setze ich ausschließlich auf Boilies, um nicht zu viele Weißfische anzulocken, die meine Nacht sonst noch kürzer machen würden.
Keine 30 Minuten nachdem ich am Spot angekommen bin, liege ich unter freiem Himmel auf der Liege und spüre die Anstrengung des Tages. Keine Sekunde frage ich mich, was ich hier eigentlich mache – der Blick in den Himmel, abwechselnd mit dem auf meine Ruten, gibt mir genau das, was ich brauche. Und zwar wöchentlich. Mit diesem Gedanken schlafe ich ein. Allerdings nicht lange. Nach nicht mal 30 Minuten ist der erste Fisch im Kescher – ein Spiegler von etwa 15 Kilo. Nach kurzer Bewunderung darf er wieder schwimmen, und ich genieße den Moment in vollen Zügen, ohne ihn fotografisch festzuhalten. Als ich das nächste Mal von einem Dauerton geweckt werde, geht gerade die Sonne auf. Schöner kann man nicht geweckt werden. Und was soll ich sagen – der Fisch kann sich auch sehen lassen! Zwei Läufe, beide auf das Hinged Stiff Rig mit dem gelben Pop-Up und zwei gelandete Fische. So darf es weitergehen! Keine 15 Minuten später ist der Fisch abgelichtet, alles liegt zusammengepackt auf dem Trolley und der Tag kann starten. Ob ich ausgeschlafen bin? Nein, ganz bestimmt nicht. Aber ich bin glücklich und zufrieden und davon zehre ich.
Diese Session war sinnbildlich für meinen gesamten Sommer, viele Nächte verbrachte ich unter freiem Himmel. Das Einzige, was ich änderte, waren bei jeder Session die Spots und dass ich bei Bodenködern auf das Norton Nailer Rig wechselte, um noch mehr Köderaufnahmen in Bisse umzuwandeln.
Warum das Norton Nailer Rig?
Machen wir uns nichts vor – es gibt viele Rigs, die funktionieren. Über zehn Jahre fischte ich das Blowback Rig für Bodenköder und das Hinged Stiff Rig für Pop-Ups. Und eigentlich genoss ich es auch, diesen beiden mein absolutes Vertrauen zu schenken. Die einzige Anpassung, die ich in den letzten Jahren vorgenommen hatte, war das Ergebnis einer langen Phase des Angelns mit der Unterwasserkamera – nämlich ein kleines Kontergewicht am Blowback Rig.
Bis ich zu diesen Rigs und zu dem entstandenen Vertrauen gekommen bin, habe ich natürlich viel ausprobiert. Ich las Bücher, band alle Rigs nach, auf die ich stieß, und testete auch neue Varianten. Vom Bungee Rig bis hin zu 1,20 m langen Vorfächern hing bei mir schon alles am Blei. Aber zu diesen Exoten vielleicht ein andermal mehr. Eine Sache jedoch habe ich beibehalten: Immer wenn ich etwas Neues sehe, das interessant aussieht, binde ich es nach und teste es zunächst trocken zu Hause. Ganz ehrlich – es kommt verdammt selten vor, dass das Rig dann auch wirklich unter Wasser getestet wird.
Das war der Moment, in dem mir klar wurde: Dieses Rig hat eine Chance verdient.
Als ich vor über einem Jahr das erste Mal vom Norton Nailer Rig hörte, war ich aus mehreren Gründen sehr skeptisch. Einerseits bin ich kein Freund von großen Haken – die für dieses Rig aber entscheidend sein sollen – und andererseits mag ich nicht viel „Klimbim“. Doch die Story dahinter machte es interessant. Also band ich das Rig in zwei verschiedenen Längen, legte es neben mein bewährtes Blowback auf den Schreibtisch, checkte die Mechanik beider Rigs und kam schnell zu dem Schluss: „Das brauch ich nicht.“ So fanden beide Rigs nicht den Weg in die Rigbox, sondern blieben liegen – auch das Blowback blieb erst mal dort.
Am nächsten Tag arbeitete ich im Homeoffice. Während eines Meetings, völlig auf ein anderes Thema fokussiert, spielte ich mit den Rigs herum und stellte nach wahrscheinlich über 50 Bewegungen fest, dass sich der Haken beim Blowback Rig nicht optimal dreht, wenn der Fisch aus einem bestimmten Winkel ansaugt. Er dreht sich dann nach oben und kann sogar vom Boilie verdeckt werden – ein Haken also unmöglich. Das war mir tatsächlich noch nie aufgefallen. Nach dem Meeting griff ich schnell zum Norton Nailer Rig und probierte das Gleiche – und ja, der Haken dreht sich tatsächlich, egal aus welchem Winkel der Fisch kommt, immer nach unten und steht perfekt!
Das war der Moment, in dem mir klar wurde: Dieses Rig hat eine Chance verdient.
Gut ein Jahr und etliche Sessions später hat das Norton Nailer Rig einen festen Platz in meiner Rigbox. Ich bin überzeugt, dass dieses Rig schneller greift als mein bewährtes Blowback Rig. Die Quote der Aussteiger ist mit durchschnittlich neun gefangenen Fischen auf zehn Bisse sehr gut – beim Blowback Rig allerdings noch etwas besser. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich mit einer noch besseren Anpassung der Rig-Länge an das Fressverhalten der Fische die Quote weiter verbessern kann.
Die wichtigste Erkenntnis des Sommers war für mich jedoch: Wenn ich die Fische finden konnte, fing ich auch welche. Wenn nicht, blieb ich meist leer aus. Auch wenn diese mobile Angelei nicht ganz meiner Natur entspricht, ist sie besonders im Frühjahr und Sommer unfassbar erfolgreich und passt aktuell perfekt zu meinem beruflichen und familiären Alltag.
Doch ich muss zugegeben, etwas fehlt mir! Mir fehlt dieses Gefühl, meine Rigs auf perfekt präparierte Plätze legen zu können, doch unter diesem Stern soll mein Herbst wieder stehen und genau dahin nehme ich euch beim nächsten Mal mit.
Thomas Müller
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