
Big Fish auf Solid Bags - Patrick Freudenthaler
14.08.2025
Mit kleinen PVA Solid Bags auf 30Kg Karpfen? Patrick Freudenthaler zeigt wie es geht und beweist eindrucksvoll, wie effektiv die Bags sein können!
Zeit für Veränderungen
Die vergangenen Jahre befischte ich einen Baggersee in meiner Region sehr intensiv, das Gewässer beherbergt einige unglaubliche Fische und wird dementsprechend stark beangelt. Es herrscht das ganze Jahr über hoher Angeldruck. Nach mehreren Jahren an diesem Gewässer merkte ich, dass meine Motivation nachließ und die Luft förmlich raus war. Einerseits, weil ich viele der Top-Fische im See bereits gefangen hatte und andererseits, weil es doch immer wieder das gleiche, stumpfe Angeln war. Große Hakenköder, selektive Rigs und der Faktor Zeit spiegeln das Angeln wider, das ich in den letzten Jahren erfolgreich betrieben habe.
Um wieder mehr Zeit für andere Vorhaben zu schaffen, entschied ich mich meine Angelei grundlegend zu ändern und hauptsächlich Kurzsessions zu fischen. Um in wenigen Stunden erfolgreich zu sein, musste ich auch die Taktik anpassen, ich wollte also mobiler und vor allem attraktiver angeln. In Sachen Attraktivität geht wohl kaum etwas über Solid Bags: super schnell gebaut und mega attraktiv! Sie schienen perfekt für mein Vorhaben, um schnelle Bisse zu bekommen, wenn die Fische erst einmal gefunden sind. Einige Angler aus dem Team Korda verwenden diese bekanntlich seit längerer Zeit sehr erfolgreich. Ich wollte dem Ganzen also eine Chance geben!

Erste Zweifel
Der letzte Winter war sehr kalt und der See war einige Wochen zugefroren. Anfang Februar, als der See noch teilweise mit einer Eisdecke bedeckt war, begann ich meine ersten Erfahrungen in einer für mich völlig neuen Angelei zu sammeln. Zwar konnte ich keine Karpfen fangen, aber direkt zwei dicke Brassen bei noch eiskaltem Wasser! Im Laufe der folgenden Sessions konnte ich immer wieder einige Brassen fangen. Das Frühjahr ließ lange auf sich warten, und die Karpfen schienen noch nicht sehr aktiv zu sein. Ich muss gestehen, dass ich nach den bisherigen Fängen schon sehr an meiner Taktik zweifelte – kein Wunder nach X Versuchen ohne den gewünschten Zielfisch. Ende März war es dann endlich so weit: Die Wassertemperatur war nicht mehr eisig kalt, und die ersten wärmeren Frühlingsstürme durchmischten die Wasserschichten. Die Fische wurden aktiv, und ich konnte meinen ersten Karpfen auf Solid Bags fangen!

Mit dem Start in den April setzte sich der Frühling schließlich endgültig durch und ließ die kalten Tage hinter sich. Bei einigen Kurzsessions gelang es mir, teilweise mehrere Fische in wenigen Stunden zu fangen. Das Vertrauen in die kleinen Bags wuchs mit jeder Session, die Zweifel verschwanden und die anfangs vorhandene Euphorie kam wieder zurück.
Die größeren Fische kamen meist dann, wenn ich nicht mehr mit einem Biss rechnete...
In den letzten Jahren an diesem Gewässer machte ich die Erfahrung, dass die Fische stark auf Futter reagieren. Je mehr Futter eingebracht wird, desto schneller kommen die Bisse. Erfahrungsgemäß waren es jedoch nicht die Top-Fische des Sees, die sofort auf Futter ansprachen und die größeren Fische kamen meist dann, wenn ich nicht mehr mit einem Biss rechnete, weil das Futter ohnehin schon weggefressen wurde und Ruhe auf den Spots einkehrte. Bei vielen Fischen am Spot wurde es also schwieriger, einen der vorsichtigeren, großen Fische zu haken. Ich spekulierte ein wenig damit, dass ein einzelner Solid Bag, in einem Seeteil, in dem sich die Fische ohnehin aufhalten, genügen sollte um einen der Großen zu fangen. Wie eingangs erwähnt, herrscht an diesem Gewässer großer Angeldruck und von den anderen Anglern am See verwendet kaum jemand Solid Bags. Ich hebe mich somit in der Vorgehensweise klar von den anderen Anglern am See ab – definitiv kein Nachteil, wenn die Fische wenig negative Erfahrungen mit Solid Bags gemacht haben.
Wieso, weshalb, warum?
Manch einer wird sich über meine Aussage wundern, dass es mit viel Futter schwieriger wird, einen der großen Fische zu haken. Dazu möchte ich kurz näher eingehen und meine Meinung begründen: Wichtig ist vor allem, dass sich diese Aussage auf den Angeltag selbst bezieht – ich spreche nicht von der Vorbereitung eines Platzes. Mit dem Eintrag von viel Futter in einem Areal in dem sich die Fische aufhalten, kommt es zu folgender Situation: Viele Fische werden auf mein Futter aufmerksam und finden sich auf meinem Spot ein. Bei vielen fressenden Fischen am Platz sinken meine Chancen auf den Großen, da die kleineren Karpfen viel schneller und hektischer fressen. Ich werde ziemlich sicher einen der Kleineren haken – und dadurch für Wirbel am Platz sorgen.
Wenn ich also nur Solid Bags ausbringe, habe ich den enormen Vorteil, dass ich nicht die Masse an Fischen in die Nähe meiner Köder bringe. Bei weniger hungrigen Mäulern bleibt mein Solid Bag länger unberührt am Gewässergrund. Es bleibt somit mehr Zeit für die vorsichtigeren Fische – trotz voll attraktiver Köderpräsentation!
















Meine Solid Bags befüllte ich mit dem SPOD & PVA Pellet Mix von Mainline und als Hakenköder kam ein kleiner, pinker Essential Cell Wafter zum Einsatz. Ein guter Schuss Super Scopex GOO in den Bags sollte für zusätzliche Attraktivität sorgen!
Meine etwa 10 cm langen Rigs binde ich aus Supernatural-Vorfachmaterial. Die meiste Zeit setze ich auf den Wide Gape X4-Haken. Da ich hauptsächlich auf Gewässertiefen zwischen 5–6 m angle, verwende ich Slow Melting Solid Bags. So kann ich mir immer sicher sein, dass sich der Bag nicht schon in der Absinkphase auflöst. Um die Bags auf die nötigen Distanzen zu bringen, verwende ich die Kaizen Green in 12 ft 4 lb. Als Hauptschnur vertraue ich auf Touchdown in 0,43 mm, mit etwa drei Rutenlängen Arma-Kord 30 lb als Schlagschnur. Einfach eine perfekte Kombi!

2 x 30Kg auf Solid Bag
An einem Donnerstag Ende April waren die Bedingungen top. Der Westwind drückte und ich hatte nach der Arbeit Zeit, um ein paar Stunden zu angeln. Ich wusste, dass die Fische dem Wind folgen und warf lediglich die beiden Solid Bags an meinen Ruten in den Bereich, in dem sich die Fische aufhielten. Nur wenige Minuten nach dem Ausbringen der Ruten konnte ich den ersten Fisch fangen. Ich setzte ihn gleich zurück und bereitete einen neuen Solid Bag vor. Wenig später lief die andere Rute. Nach einem kurzen, aber heftigen Drill kam ein riesiger Schuppenkarpfen an die Oberfläche. Mein Kumpel Andreas Hetzmannseder meinte direkt: „Der muss ins Netz!“ Glücklicherweise ging alles gut, und der Fisch landete im Kescher – ein richtiges Monster: 30,5 kg! YES!!! Ich war überglücklich! Nach dem Fotografieren brachte ich erneut beide Ruten aus.





Wir konnten beide kaum glauben, was da gerade passiert war. Der nächste Riese war im Netz!
Nur wenige Augenblicke später folgte der nächste Biss und ein kleinerer Schuppenkarpfen kam zum Vorschein. Während ich meinen Solid Bag neu befüllte, bekam ich einen eigenartigen Biss auf der anderen Rute. Ich nahm die Rute auf und es fühlte sich an, als ob sich der Fisch irgendwo festgeschwommen hätte. Mit viel Druck gewann ich Meter für Meter an Schnur zurück. Irgendetwas war eigenartig und ich dachte, ich hätte einen der großen Welse im See gehakt. Der Fisch verhielt sich einfach nicht wie ein Karpfen und ich drillte dementsprechend hart. Komischerweise nahm der Fisch keinen einzigen Meter Schnur im Drill. Was war da los? An der Uferkante hob sich der Fisch zum ersten Mal vom Boden und kam an die Oberfläche – doch ein Karpfen! Und was für einer! Andreas kescherte mir den Fisch und wir konnten beide kaum glauben, was da gerade passierte. Der nächste Riese war im Netz und nach dem Wiegen hatten wir Gewissheit: 30,5 kg! Zwei Fische dieser Größenordnung innerhalb einer Stunde. Es war einfach nur unglaublich!





Nach einem sehr holprigen Start ins neue Jahr, war das das perfekte Ende des Frühlings vor dem Beginn der Schonzeit. Solid Bags werden bei mir in Zukunft sicher öfter zum Einsatz kommen, auch in den Sommermonaten.
Habt ihr schon mal mit Solid Bags geangelt? Probiert es doch mal aus!
Patrick Freudenthaler
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